Von: Helmut Eisendle
An Matthias Goldmann
Am: 00.00.99
Das
Künstliche
In welchem Sinne verwende ich das Wort künstlich? Beginne ich, bevor ich von der künstlichen Intelligenz spreche, beim Denken, muß ich den Begriff Künstlichkeit einführen, weil ich annehme, daß Denken nur über Sprache, Sprechen, Schrift, also einer Verwendung von künstlichen Symbolen[1] und Zeichensystemen möglich ist. Natürlich klingt es verwegen zu behaupten: die künstliche Intelligenz (KI) und unser Denken seien etwas Künstliches. Sicher aber ist es nicht natürlich und zumindest so künstlich wie die Künstlichkeit des Computers, dem ich eine Intelligenz, also die anthropogene Fähigkeit eines Problemlösungsverhaltens unterstelle. Ob nun seine oder meine Künstlichkeit die bessere ist, hängt wenn überhaupt davon ab, welche Probleme gelöst werden sollen. Das Künstliche daran ist also als solches nicht nur etwas, was der Natur fremd ist, sondern so etwas Menschliches wie Literatur und Kunst.
Von: Matthias Goldmann
An: Helmut Eisendle
Am: 00.00.99
Das
Künstliche vom fehlenden Original
Intelligenz, Gehirn und Denken sind sozusagen geflügelte Worte: Ihnen auf der Spur zu sein, läßt sich als seltsame Variation eines Versteckspiels begreifen. Es gibt lediglich Vermutungen darüber, wo gespielt wird, es fehlen klare Spielregeln, unsicher bleibt, wer an der Suche teilnimmt, wer oder was gesucht wird und was bei diesem Spiel zu gewinnen oder zu verlieren ist. Diese ungeordneten Verhältnisse entstehen, da von der Intelligenz, vom Gehirn oder vom Denken nur ihre Produkte bekannt sind: Wir kennen unsere eigenen Gedanken, Emotionen oder Wahrnehmungen nur in fertigem Zustand, können aber keine Auskunft über ihren Ursprung oder ihr Zustandekommen geben. Ein Gedanke erscheint im Be wußtsein, wenn er bereits fertig ist. Effekte und Reize werden wahrgenommen, wenn sie eintreten. Bei genauerem Hinsehen bezeichnen wir mit ”Denken” ein künstliches Nach-Denken von Gedanken, die bewußt geworden sind.
Ein Gedanke scheint einen Anfang und ein Ende sowie eine Art räumlicher und zeitlicher Dauer zu ha ben – aus der Überraschung darüber, daß ein Gedanke im Bewußtsein erschienen ist, entsteht unwillkür lich das Bedürfnis zu wissen, woher und wie er entstanden ist. Das Denken, das immer noch ein un- - sicht barer Spieler bleibt, beginnt nun, über sich selbst zu denken, zu reflektieren. Es kommen weitere Unbekannte hinzu: Sprache, Sprechen, Schrift und die Objekte ihrer semantischen Bewegung. So einfach es scheint, zwei und zwei zusammenzuzählen, so verwickelt und kompliziert erweist sich die Detektivische Spurensuche nach dem Warum und Woher der Sicherheit, mit der man allgemein annimmt, daß dieser Fall gelöst sei. Verwendet man die Worte natürlich und künstlich im Sinne von Vogel und Flugzeug, so ist das Denken, wie wir es wahrnehmen und handhaben können, bereits ein Denken, eine Intelligenz, die mit allen Attributen der Künstlichkeit übereinstimmt. Für die ”natürlichen” Entsprechungen dieser Vorgänge be stehen im Bewußtsein Metaphern und Modelle. Der Versuch, elektronische Gehirne zu erzeugen, bildet eine Erweiterung, Vergegenständlichung und Instrumentalisierung von diesen, und sie verdeutlichen zu meist die Hilflosigkeit der Modelle gegenüber Ihrem unbekannten Vorbild.
> Helmut Eisendle
Intelligenz[2] – Sprache
Die Behauptung von KI über Rechensysteme ist auf einer Seite der Versuch, das Gehirn und Nervensystem des Menschen zu imitieren, andererseits eine Technik zu entwickeln, Daten oder Sprache zu transformieren, zu kodifizieren und zu manipulieren, um noch nicht näher definierte Problemlösungsmechanismen zu konstruieren.
Die Gehirnforschung versucht in mehreren Bemühungen, die Charakterzüge des Nervensystems zu erklären, auf welche Weise die Natur, über chemische, elektrolytische oder physiologische Vorgänge so etwas wie ein Gehirn herstellt. Sie denkt über Modelle nach oder neuronale Netze und behauptet ihre Funktion. Die Kybernetik oder Compu-terwissenschaft versucht mit anderen Mitteln, Modelle und funktionierende Strukturen von Intelligenz herzustellen. Sie verwendet dazu Computerprogramme.
Die Entwicklung der Sprache im Alltagsleben kann als historische Analogie für das Entstehen von Intelligenz gesehen werden. Die Sprache hat nicht einfach nur Aktivitäten ersetzt, die man praktizierte, bevor es sie gab; ihre wichtigste Funktion bestand darin, neue Formen von Aktivitäten zu ermöglichen und alten Formen neue Gestalten zu verleihen. Sie erweiterte und differenzierte vor allem soziale und emotionale Tätigkeiten.
Im Unterschied zur Intelligenz ist der Instinkt ein zweckmäßiges Handeln ohne Bewußtsein. Intelligenz setzt Bewußtsein und ein Handeln voraus, das sein Ziel kennt. Dies wird durch sprachliche Vorstellungen und die Verwendung von Symbolen und Begriffen, logischen Operationen und motivationalen Grundlagen hergestellt. Der Instinkt aller Instinkte ist die Arterhaltung, die Intelligenz dient der eigenen Positionierung durch Problemlösungen und der Kultur. Intellegere heißt ungefähr: etwas merken, wahrnehmen, verstehen. Und das ermöglicht die Sprache. Die Problemlösungstechniken der KI ent-sprechen dabei – jenseits eines behaupteten Bewußtseins – noch eher einem instinktiven Verhalten auf bestimmte Gegebenheiten.
Sprache und Spracherzeugung verkörpern Bedeutungen von komplexen Manipulationen syntaktischer, semantischer und logischer Art.
> Matthias Goldmann
Fundiertes
Nicht-Wissen
In dem Vortrag Cybernetics and Ghosts beschreibt Italo Calvino, wie ”die verschiedensten ästhetischen Theorien die Dichtung als eine Sache der Inspiration darstellen, als Eingebung von irgendwelchen luftigen Höhen, als aufsteigend aus was weiß ich was für dunklen Tiefen, als reine Intuition, oder als sonst einen unbeschreibbaren Moment im leben des Geistes, oder als die Stimme der Zeit, mit der der Geist zum Dichter spricht, oder als Reflexion sozialer Strukturen, oder als direkte Einsicht in eine tiefe individuelle oder kollektive Psychologie – in jedem Fall etwas Intuitives, Unmittelbares, Authentisches, Allumfassendes, das auf unbekannte Weise unerklärlich irgendwo entspringt, das äquivalent und übereinstimmend mit etwas anderem ist und auf dieses symbolisch verweist. Aber in diesen Theorien blieb immer eine Leerstelle, die niemand füllen konnte, ein dunkler Bereich zwischen Ursache und Wir kung: Wie entsteht ein beschriebenes Blatt Papier? Auf welchem Weg wird die Seele, oder die Geschichte oder die Gesellschaft oder das Unbewußte zu einer Serie schwarzer Linien auf einem weißen Blatt transformiert? Die großartigsten ästhetischen Theorien schweigen zu diesem Punkt.”[3]
An anderer Stelle fragt Calvino: ”Aber was ist ein Sprach-Vakuum, als die Spur eines Tabus, als ein Ver bannen von etwas, was nicht ausgesprochen werden soll, ein Verbot?” Es kann eine enorme Erleichte- rung im Denken über und in der Arbeit mit der Sprache bedeuten, aufzuzählen, wie viele Aspekte ihrer Funktionen und Erscheinungsweisen einem großen Bereich des Nicht-Wissens angehören. Ich habe be- gonnen, Elemente dieses Nicht-Wissens zu sammeln: Jedes Fundstück, wie der oben zitierte Absatz, löst eine enorme Weltanschauliche Anspannung, die einer übereifrigen Aufklärungseuphorie entspringt. Nicht-Wissen ist heilsam, wenn dadurch geklärt werden kann, wie Theorien, Erklärungen und Ansichten solche ausgesparten Bereiche enthalten, wie im Sprachvakuum ein Tabu zu wuchern beginnt. Viele ”Theorien” entwickeln eine Art hysterischer Stringenz, wenn solche Bereiche berührt werden, es scheint, als wäre es vielen aufklärerischen Bemühungen unmöglich, unbekanntes, unentdecktes zu integrieren. Eines meiner Fundstücke ist folgender Eintrag in einem Lexikon der Sprachwissenschaft:
Sprachursprungshypothesen: Durch keinerlei sprachwissenschaftliche Methoden verifizierbare Konstruktion bzw. Mutmaßungen über die Entstehung von Sprache. Einigermaßen gesicherte Erkenntnisse über Sprache reichen ca. 5000 bis 6000 Jahre zurück, die Menschheitsentwicklung aber erstreckt sich über einen mutmaßlichen Zeitraum von einer Million Jahren. Somit sind alle Hypothesen über Sprachursprung wie u.a. (a) die ”onomatopoetische” Theorie (Nachahmung von Tierlauten), (b) die ”interjektive” Theorie (Sprachentstehung durch Ausdruck von Emotionen) oder (c) die ”synergetische” Theorie (Sprachentstehung aus gemeinsamer Arbeitsbewältigung) rein spekulativ und bestätigen J.G. Herders paradoxe Formulierung:
”Der Mensch ist nur Mensch durch die Sprache, um aber die Sprache zu erfinden, müßte er schon Mensch sein”[4]
Warum ist Wissen soviel reizvoller als Nicht-Wissen? Ich weiß es nicht, fühle mich aber auf beiden seiten gleichermaßen zuhause. In vielen Zusammenhängen könnte man ”fundiertes Nicht-Wissen” in dem be schriebenen Sinn als ein Tabu des späten 20. Jahrhunderts beschreiben. ”If you aren’t confused by quan- tum physics, then you haven’t really understood it” (Niels Bohr). Das eigentliche Darstellen und Aussprechen fundierter Verwirrung ist in diesem Sinne Bestandteil eines klaren Verständnisses.
>Helmut Eisendle
Computer
– Gehirn
Computerprogramme und die Ergebnisse der Intelligenzforschung, die auf Kommuni-kation und Lösungen von abstrakten Problemen basieren, sind nur ansatzmäßig ent-wickelt. Das heißt z.B., das menschliche Gehirn[5] entspricht als communication system einer sozialen Kulturmaschine, die aufgrund innerer und äußerer Umstände zielorien-tiertes Denken erzeugt.
Unser Gehirn, könnte man weiters sagen, ist eine intelligente Fernsprech- und Sprach-vermittlung, ein zur Sprachkommunikation besonders geeigneter Sprachgenerator. Gleichsam ein Organ, das für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Tasten, Sprechen und die Äußerungen und Interpretationen in Form von Sprache zur Verfügung steht.
Digitale Systeme von Computern haben den Vorteil, daß sie Informationen genau für lange Zeiträume speichern können. Man kann deshalb von Computer-Gedächtnissen sprechen. Die analoge Information- und Speicherungfähigkeit des menschlichen Gehirns nimmt zwar mit der Zeit ab und driftet ins Grenzenlose, kommt aber ohne spezifische Hilfssysteme aus. Erinnern oder die menschliche Gedächtnisleistung ist möglicherweise nur ein unexaktes Arbeiten mit assoziativen Clustern.
Man müßte also sagen, daß das menschliche Gehirn und seine Funktionen denen einer hybriden analog/digital-Maschine vergleichbar ist. Die notwendige Digitalisierung in einem Computer verlangt komplexe Hilfssysteme zur Speicherung und Weiterverwertung.
Wenn man auch behauptet, daß Denken ein abstraktes informationsverarbeitendes System darstellt, ordnet die Unmittelbarkeit der menschlichen Wahrnehmungsweisen dieses dem intelligenten Verhalten oder der Intelligenz selbst zu. Das Sehen[6] beispielsweise fordert die Entscheidung vom Allgemeinen zum Besonderen, verlangt also deduktive Reaktionen, d.h. aus der Vielzahl der Möglichkeiten wird bei einem Bild durch einen selektiven Vorgang das Besondere oder Bedeutende hervorgehoben. Wir sehen mit der Entschlossenheit unseres Bewußtseins. Das Maschinensehen – wenn man es annimmt – besteht darin, eine enorme Anordnung von Zahlen in eine andere Anordnung zu bringen. Es werden dazu Algorithmen, also Rechenverfahren, durch die man nach Durchführung endlich vieler gleichartiger Schritte zum Ergebnis gelangt, verwendet. Menschliches Sehen beginnt mit einem zweidimensionalen Bild auf der Retina und endet mit einer Beschreibung von dreidimensionalen Objekten, die ihre Form und Farbe, Distanz und Bewegung festhält und über ein Denk- und Sprachsystem deutbar macht. Das menschliche Sehen organisiert sich vornehmlich in speziellen, selektiven Auswahltechniken und der Bedeutungsgebung durch Sprache und Metaphern.
>Matthias Goldmann
Das
Selbstsichtgerät des Bewußtseins
Als ich vor Jahren in Turbo Pascal die ersten ”Worte” lernte, hielt mich eine magnetische Faszination an Bildschirm und Tastatur gefangen. Zum Beispiel: Der ”Befehl” writeln bewirkte, daß eine Zeichenkette auf dem Bidschirm ausgegeben wurde. Etwa: ”Schreibe ,Guten Morgen‘ wenn es 7:20 ist”. Durch das Auflisten von Anweisungen wie ”schreibe”, ”sortiere”, ”addiere” und den dazugehörigen Angaben zu Zeit, Position, Farben etc. konnte ich Bild- und Zeichenfolgen auf dem Bildschirm ablaufen lassen.
Der Zuschauer von Arbeits- Bild- und Gedankenfolgen, die er auf der Bildfläche des Monitors abspielen läßt, verliert wie in einem Theaterraum das Bewußtsein für Zeit und Raum der Publikumssituation. Die gesamte Wahrnehmung wird vom Bildschirmgeschehen aufgesogen. Das zeitversetzte Sichtbarwerden ei gener Vorstellungen oder Gedanken täuscht über die Tatsache hinweg, daß sich niemand sonst im Raum befindet und die Anwesenheit der Maschine jener eines Lichtschalters vergleichbar ist, mit dem ei ne Glühbirne eingeschaltet wird: Bildpunkte des Bildschirms leuchten auf, ihre Winzigkeit und ihre Viel zahl ergeben ein Bild, das gesehen und gelesen wird.
Im Fall eines Buches scheint es selbstverständlich zu sagen, daß man die Sprache beherrschen muß, in der ein Text geschrieben wurde, da ansonsten nur schwarze Linien auf dem Blatt sichtbar sind. Im Zusammenhang mit Computern täuschen Komplexität und Faszination über den Tatbestand hinweg, daß lediglich Materialien ihre physikalischen und chemischen Zustände ändern. Man könnte Computer und Bildschirm eine Selbstdarstellung, Selbsterweiterung oder Selbstbemächtigung des Menschen nennen – im Zusammenhang mit Sprache und Intelligenz ist er genau genommen und vor allem ein Selbstsichtgerät des Bewußtseins. Interessant an den Diskussionen über AI, Spracherkennung und Ma schinenübersetzung ist denn auch, wie hier das Bewußtsein unweigerlich auf das stößt, was es über sich selbst noch nicht weiß. Die Entwicklung der AI wird so aller Wahrscheinlichkeit nach weniger zu intelli genteren Programmen als zu einem exakteren Selbstbewußtsein von Intelligenz, Sprache und denken führen.
> Helmut Eisendle
Schrift
– Sprache – Symbole
Die Sprache ist das Produkt eines künstlichen Vorgangs, in ihrer Künstlichkeit aber die Vorbedingung des Schreibens, Datenerfassens oder Notierens und Erinnerns. Das gesagte oder geschriebene Wort ist die Substitution einer Handlung, wobei eine Folge von substituierten Handlungen oder Worten eine eigene Mechanik und Funktionalität aufweist. Das geschriebene Wort, noch mehr als das gesprochene, ermöglicht oder erweitert das Denken und stellt die Verbindung zur Außenwelt dar.
Dabei ist man nicht nur der Gesprächspartner eines anderen, sondern auch sein eigener Gesprächspartner.
Innerhalb des menschlichen Denkens gibt es so etwas wie ein Sklaventum des Assoziierens. Es ist ein immerwiederkehrender Zwang, dem wir unwillkürlich gehorchen. Um diesen zu umgehen oder nicht in Verwirrung zu geraten, stehen Wiederholungen, eine besondere Form des Nachdenkens zur Verfügung. Durch diesen Vorgang des wieder-holten Denkens, entsteht eine Hintergrundkommunikation, die Entscheidungen erzwingt. Das Gehirn besitzt also eine subjektive nicht- oder und- Funktion.
Durch das Alter entstehen in den Hirnwindungen Schattenstellen, es bildet sich eine Art von Dämpfung, falsche Schlüsse, die neue Gedanken verhindern oder verfälschen. Der normale Gedankengang wird verhindert, es entsteht kein direkter, logischer Gedanke, der Zugriff zum Gedankenfeld fehlt: der übliche Gedankengang ist erschwert. Die Erinnerung springt nicht an. Es ist denkbar, daß innerhalb des Systems ein ordnungsgemäßer Anschluß durch ordnungswidrige Abschlüsse verhindert wird oder daß eine Verbindung, der Zugriff auf Erfahrungen, die Erinnerung ausgefallen ist.
Versuche der Erforschung der künstlichen Intelligenz haben mit lisp, prolog oder ähnlichen Computersprachen mit passender hardware und software, mit einer spezifischen Architektur von sogenannten Gedächtnismaschinen versucht, über formalisierte Logik das System der menschlichen Sprache zu imitieren oder zu verstehen.
Intelligenz kann man als Symbolmanipulation definieren. Ebenso die Phantasie-produktion. Dabei spielt die Heuristik, also die Erfindungskunst oder Anweisung, auf dem Zufallsweg neue Erkenntnisse zu gewinnen, eine große Rolle. Voraussetzung ist eine Wissensbasis, Fakten, Überzeugungen und so etwas wie wilde Neugierde oder ein Variationsspiel..
> Matthias Goldmann
Shared
Code – der variable Ort des 32-Bit-Wortes
Vieles ist abhängig – zum Beispiel von Wachheit oder Müdigkeit der Wahrnehmung. Das Bewußtsein hat ja tatsächlich eine Funktion Augenlicht. Zum Beispiel muß dieses eine bestimmte Beleuchtung erzeugen, wenn von Prädikatenlogik gesprochen werden soll. Und diese Beleuchtung wird sich ändern, wenn ein Fa milienskript rekonstruiert wird. Dazwischen entstehen Verschiebungen, eine Beleuchtung ohne Richtung, es entstehen Fragen, zum Beispiel nach dem Ort: Wo zum Beispiel existiert ein Computerprogramm? Auf einem Datenträger – zum Beispiel auf einer CD-ROM? Kein chemisches oder physikalisches Labor könnte mehr als bestimmte Zustände des Materials nachweisen. Kann ein Programmierer Auskunft geben darüber: Wo ist der Ort, an dem ein Computerprogramm faktisch existiert? Auf dem Bildschirm? Was, wenn die Benutzeroberfläche auf Finnisch geschrieben wurde? Im Hauptspeicher? Im Gehirn des Programmierers oder des Anwenders? Aber das Programm ist doch im Computer ... oder doch auf der CD ...? Es befindet sich an allen diesen Orten gleichzeitig und nirgends, in dieser Hinsicht sind Program- miersprachen den natürlichen Sprachen gleichzusetzen.
Programmierer befehlen gerne, und zwar
in einer genauen Befehlssystax. Wer befiehlt wem? Ich befehle dem Nagel
mit dem Hammer ... Instruktionen, Anweisungen wenden sich an Instanzen,
die Befehle nicht verweigern können.
Der Ort, an dem ein Programm stattfindet, der eigentliche Bildschirm ist eine nicht genau lokalisierbare Schnittstelle zwischen Programmierer und Anwender, die oft in einer Person vereint sind. Das eigentliche Interface befindet sich an variablen Orten im Bewußtsein des Users, des Administrators, des Software Vendors oder ... des Hackers, der jede festgelegte Geographie solcher ”Orte” ins Absurde führt und das Copyright auf jeden Sourcecode von der Bildfläche verschwinden läßt. Was wir sprechen, egal in welcher Sprache, ist Shared Code, Postcardware, Freeware. Befehl hin oder her ... ”ich spreche” oder writeln, das End User License Agreement ist in dieser Hinsicht ein ”Gadget”, im Anfang war das 32-Bit-Wort, dann kam seine schwindelerregend schnell getaktete Bewegung zwischen CPU, Harddisk, Bildschirm, Gehirn, Neuronen, Tastaturen, Kabeln und Drucker-Speichern, Satelliten, sein überall und nirgends: wri teln, readln, get var as integer ... repeat until ... shutdown.
> Helmut Eisendle
Bilder
– Erinnerung
Das Zeichenprogramm aaron von McCorduck[7] ist unter Umständen eine Maschine, die der Phantasieproduktion, zumindest vom Ergebnis her, ähnlich ist. Sie ist semi-intelligent, d.h., das Programm ist in der Lage, eine beliebige Anzahl von Bildern zu erzeugen. Doch aber verhalten sich die Produkte zu einer von Menschenhand gemachten Zeichnung wie ein Produkt einer Versuch- und Irrtum-Anordnung zu einem ausgewählten Einzelstück, dessen Eigenart die Qualität auszumachen scheint. Ähnlich verhält sich die Phantasieproduktion. Erst die Auswahl und Deutung und Bedeutung gibt ihr den Wert. (Helmut Eisendle, Determinanten der Sympathie und Antipathie bei der Beurteilung von Bildern; in Psychologie ästhetischer Urteile, Studien zur Wertungsforschung, Graz, 1970)
In der Gehirnforschung hat man bald erkannt, daß Zellverbände – Neuronen, Neuronennetze lernfähig sind, d.h., einzelne Neuronen erhöhen ihre Leitfähigkeit, wenn sie benützt werden und lernen funktinale Aufgaben zu übernehmen. Wenn Zellverbände, die schwach verbunden sind, öfter aktiviert werden, schließen sie sich zu größeren Einheiten zusammen. Ein Blinder lernt besser Hören und Fühlen, ist ein praktisches Beispiel dazu. Bei der Verwendung der Sprache und dem Denken – kann man annehmen – daß es ähnlich zugeht. Erinnerungsfelder, durch die Sprache markiert, werden zu größeren Einheiten und fördern assoziative Muster, das Erkennen von Ähnlichkeiten und das Schließen von Zusammenhängen.
Gedächtnis
– Lernen – Abweichung – Literatur
In der Entwicklung und Erforschung der KI konstruierte man vergleichbarer Art. Man führte perzeptrons, adalines ein. Eine wichtige Eigenschaft der perzeptrons, adalines ist die Speicherung der erlernten Aufgabe, die an alle Verbindungen und Netze, während des Lernprozesses, verteilt werden. Man kann diese Mechanismen zurecht mit dem menschlichen Gedächtnis gleichsetzen, und doch unterscheidet sich unser Gehirn dadurch, indem es sowohl assoziativ als auch übertragend arbeiten kann.
Das Gehirn, seine Aufnahmefähigkeit, ist änderungsfreundlich, auf jeder Ebene ist es bereit, Fehler zu machen und zu korrigieren. Indirekt verfügt es über ein Management der Erweiterung, indem es Systeme oder Denkvorgänge durch andere Gedanken erkennt, verändert, variiert oder erweitert.
Man könnte behaupten, der Mensch besitzt ein individuelles fehlerkorrigierendes oder fehlerakzeptierendes Prüfverfahren und sondert unberechtigte Zugriffe aus oder legt die Fehler in einen Erinnerungsspeicher ab.
Unabhängig vom körperlichen Zustand ist das Gehirn aber ermüdungssicher, und bildet unermüdlich Karteien, Dateien, Aktenstöße von Informationen und Variationen davon. Auch die visuelle Erinnerung, gleichsam ein Bildwiederholungsspeicher, ist von hoher Kapazität. Wenn das Denken sich einer unscharfen Logik, die gegen jedes Ursache-Wirkung-Prinzip zu arbeiten scheint und nur assoziativen Clustern hingibt, entstehen Phantasien, Träumereien, Sprachspiele[8], andererseits Grundvoraussetzungen, für die Entstehung von Kunst und Literatur. Das bearbeitete Datenmaterial wird dabei eher analog als digital, zumindest analog/digital gesteuert, wobei die Abbruchbedingungen kaum gegeben sind. Die Endmeldung oder der Abbruch besitzt keine Voraussagbarkeit. In der Auswahl und dem Einsatz dieses Repertoires bestimmt sich Kreativität, Originalität und Phantasie.
In der KI-Forschung wurden Netze gebaut, in
denen sich motorische Einheiten wiederholen mit sensorischen koppeln und
verbinden. Eine Lernmatrix z.B. enthält eine Anordnung von Schaltern, die sich
zwischen dem motorischen und sensorischen Einheiten befindet.
Sensorische und motorische Muster werden assoziiert. Assoziative Netze können
auch spezifisch inhaltsausgerichtet werden, d.h. reizt man ein Netz mit
irgendeinem Fragment eines assoziativen Speichers, ruft man die gesamte Antwort
hervor. Acam, ein assoziativer, adressierbarer Speicher ist ein Beispiel
dafür.
Gedankenvorgänge verhalten sich innerhalb der Sprache parallel zur Wirklichkeit, ist eine der Behauptungen, welche den Realitätsbezug garantieren. Nun gibt es aber, gerade in Literatur und Kunst Gedankenläufe, für die es keine expliziten, symbolischen Beschreibungen der Außenwelt gibt. Der künstlerische Prozeß wird durch eine innere, solipsistische Symbolik ersetzt. D.h., ausschließlich die Kontinuität rechtfertigt und beweist den Sinn des Vorgehens. Gleichsam ein innerer Roter Faden behauptet, daß es eine Denkarbeit von hoher Qualität ist.
Die Möglichkeit, ein System unbegrenzt durch Schleifen und Wiederholungen weiter zu treiben, ist eine Grundvoraussetzung für die Phantasieproduktion.
Die menschliche Denkweise verwendet, kann man annehmen, Zeichenvehikeln[9], sign vehicles, um Kunst und Literatur zu erzeugen. Gesteuert wird dies mittels einer intentionalen Motivlage, die jede Art von Störung bis zur externen Diagnose von Geistes-krankheit, Autismus oder Kommunikationsunfähigkeit akzeptiert.
Sprache
– Versuch und Irrtum
Das menschliche Gehirn ist zu jeder Zeit, im Schlafen und Wachen, bereit, Gedanken auf Abfrage erzeugen, weiterzuleiten, zu interpretieren. Denken ist eine Produktion auf Abruf, wobei nicht selten, vor allem im Traumland der Literatur, gerade Störungen zur Produktion und Qualität von Gedanken und phantastischen Gebilden beitragen.
Ein integrierter Mechanismus ermöglicht das Ersetzen einer Wahrnehmung durch andere Sinne. Einzelne Sinneserfahrungen werden beispielsweise mittels Gedanken und Sprache interpretiert. Dabei sind ererbte oder etablierte Fehler nicht unwesentlich. Einerseits können diese durch Wiederholungssprünge, korrigiert werden und stellen dadurch einen Lerneffekt dar; andererseits erzeugen bestimmte Fehler eine Art von Individualisierung, welche z.B. die Persönlichkeit oder das künstlerische Schaffen ausmachen. Man nennt es Lernen durch Wiederholung, Lernen am Modell, Lernen durch Versuch und Irrtum, wobei das feed-back die Steuerung bestimmt. Das heißt, die Lernfähigkeit des Gehirns ist unbegrenzt und wird nur durch die Korrosion der Zeit, das Altern, verändert.
Das menschliche Nervensystem und die konstruierten Computernetze aus Silizium unterscheiden sich, trotz aller vergleichbarer Ergebnisse, als Systeme elementar. Das Nervensystem ist mehrdimensional und nur unter bestimmten Bedingungen synch-ronisiert. Es kann eine große Anzahl von Fehlschaltungen akzeptieren und kann trotzdem unzählige Verbindungen sinnvoll mit jedem seiner aktiven Neuronen und Neuronennetze eingehen.
Computerschaltkreise sind weitgehend beschränkt auf eine zweidimensionale Oberfläche und auf wenig mögliche Verbindungen pro aktivem Element und einige hundert Chips. Allerdings können diese Schaltkreise mit perfekter Präzision verschaltet und synchro-nisiert werden.
Das heißt, Computergedächtnisse sind verläßlicher, nicht aber in dem Sinne instrumen-talisierbar wie das menschliche Gehirn.
Die Erforschung der künstlichen Intelligenz
über Computer hat sich mehr oder weniger mit den Bereichen Problemlösen und
Theorembeweisen befaßt und dabei beachtliche Erkenntnisse und Fortschritte
erreicht: Identifikation von Objekten und neue Sprachen: macsyma, prolog, acronym,
consight oder Schach- und andere Spiele: chess, kaissa, paradise,
das Begreifen der menschlichen Sprache: shrdluz, boris, mycin, dendral,
pro-spector, xcon.
Dennoch weisen alle Programme Problematiken
auf. Den Programmen fehlen das Alltags-wissen und Denken, d.h. sie kennen ihre
Grenzen nicht, sind unsensibel in Bezug auf einen externen Kontext und neigen
dazu, auf einfache Fragen falsche Antworten zu geben, die meistens außerhalb
der Bereiche sind, für die sie konstruiert wurden. Dieser Antworten sind zwar
perfekte logische Konsequenzen der Regeln, denen die Systeme unterworfen sind,
haben aber nichts von der Phantasiequalität des abweichenden menschlichen
Denkens. Das heißt, es stellt sich bei der Definition von Intelligenz die
Frage, ob die Fehlervariation nicht wichtiger ist als die einfache Lösung (Helmut
Eisendle, Das Fehlerverhalten beim Lösen von Intelligenzproblemen als weitere
Information über die Struktur der Persönlichkeit, Dissertation, Graz, 1970).
Die biologischen Annahmen, die bezüglich der Funktionen des menschlichen Denkens erforscht worden sind, lassen sich folgendermaßen erklären: Es gibt strukturale Varia-tionen auf allen Ebenen des Nervensystems. Dabei spielt eine gewichtete Auswahl, die sowohl in der persönlichen Geschichte des Menschen wie auch in seiner Evolution begründet sind eine besondere Rolle, um spezifische Funktionen zu aktivieren. Die selektive Intelligenz ist nicht auf spezielle Details ausgerichtet, sondern ist von einem persönlichen und typisch menschlichen Repertoire abhängig. Die Teileinheiten dieses Repertoirs sind mit großer strukturaler Vielfalt ausgestattet, die ausreichen, um Asso-iationen hervorzurufen und Überlappungen verschiedener Erfahrungen zu veranstalten. Das heißt: ein System oder das Gehirn muß ein Grundrepertoire besitzen. Wahrnehmung und Verarbeitung in Symbolbedeutungen müssen der Verschiedenheit der Außenwelt begegnet sein und begegnen und darauf reagieren können. Das System oder Gehirn muß eine grundlegende Mechanik auslösen, um das Repertoire zu erweitern, um sich der Außenwelt anzupassen oder sie im speziellen Fall zu verändern. Nur das menschliche Gehirn verfügt eben über die Möglichkeit der nichtlinearen Interaktionen und Kom-munikationsformen. Durch die Sprache, eine Symbolspezialität, steigt die Komplexität nicht nur linear, sondern überproportinal.
Defacto werden nicht Sätze oder Sinnsprüche erinnert, sondern Bilder, Begriffe, asso-ziative Cluster mit spezifischem Symbolgehalt.
Literatur beginnt sobald das Symbolische der Sprache wirksam geworden ist, das sich mit der Wirkung zu verbinden hat. Es geht also um die Relationen zwischen den Bedeutungen, was die literarische Sprache ausmacht. Die geläufige Sprache kommt überhaupt nur ins Spiel durch individuelle, besondere Vorfälle. Sie wird durch Umstände erzeugt, benutzt und wieder abgelegt. Der Symbolgehalt der Sprache ist eine literarische Kategorie. Er ist mehr oder weniger ein systematischer Versuch mit und an der Sprache. Darüber wird der Sinn der Sprache erzeugt und erkannt. Die in der Literatur entstehende Sprache, das Verfahren der Sprachbildung selbst, wird als Modifikator einer subjektiven Wirklichkeitsbetrachtung verwendet. Literatur macht also Sprache in der Sprache. Diese fordert, daß die Vorstellungen durch symbolische Objekte, in Form von Worten und Gedanken ersetzt werden. Von der Vieldeutigkeit der allgemeinen Sprache ausgehend verfolgt die Literatur das Ziel der Eindeutigkeit und Bedeutung einer persönlichen Betrachtungsweise von Wirklichkeit.
>
Matthias Goldmann
My Little Dog Knows Me
Der genaue Vorgang des literarischen Schreibens verdeutlicht eine Grundeigenschaft der Sprache: Das gesprochene oder geschriebene Wort entspricht niemals genau einem vorgefaßten Gedanken oder einer Vorstellung. Das Aussprechen oder Aufschreiben ist einem Kartenspiel vergleichbar, in dem die Karten erst ihr wirkliches Gesicht zeigen, wenn sie gelegt oder aufgedeckt werden. Semantische und logische Zu sammenhänge intelligenter und sprachlicher Leistungen sind in einem ständigen Fluß begriffen, Informa tion und Bedeutung sind in unterschiedlichen Graden nicht vorhersagbar und bleiben einer nachträgli chen Modifikation offen. Literatur instrumentalisiert diesen Vorgang und erzeugt durch kombinatorische Wortspiele einen Moment, in dem eine Anordnung von Worten eine unvorhergesehene Bedeutung oder einen unerwarteten Effekt erzeugen, den das Bewußtsein nicht wil lentlich hätte erzeugen können:
The business of
Art [...] is to live in the actual present, that is the complete actual
present, and to completely express that complete actual present. [...]The thing
one gradually comes to find out is that one has no identity that is when one is
in the act of doing anything. Iden tity is recognition, you know who you are
because you and others remember anything about yourself but essentially you are
not that when you are doing anything. I am I because my little dog knows me but
creatively speaking the little dog knowing that you are you and your
recognizing that he knows, that is what destroys creation. That is what makes
school. [...] At any moment when you are you you are you without the memory of
yourself because if you remember yourself while you are you you are not for the
purposes of creating you. This is so important because it has so much to do
with the question of a writer to his audience.[10]
> Helmut Eisendle
Schreiben
– Wirklichkeit – Dichtung
Arno Schmidts[11] oder Adolf Wölflis[12] Arbeiten lassen nur die Vermutung zu, daß virulente Veränderungen im Schreib-Lese- oder Lese-Schreib-Verhalten, vorhanden waren. Vielleicht waren es so etwas wie gewollte Fehler oder absichtsvolle Eigenheiten, welche die Art der Texte oder Bilder bedingt haben? Jede krankhafte oder als Kunst deklarierte Veränderung des Lese-Schreib-Verhaltens wird durch eine Zusammenhaltefunktion, den Stil oder die Eigenart, die durch die ganze Produktion läuft, bestätigt. Ob dies als Kunst oder als Geisteskrankheit gesehen wird, ist Konventionen unterworfen.
Man kann annehmen, daß ein großer Teil der Denkarbeit durch assoziative Speicher ermöglicht wird. Dieser entspricht dabei einem Reservat von Ideen und Verwertungen, die dann aktualisiert werden, wenn das Gehirn es entscheidet. Je nach Erfahrung und Alter wird es von einer sich immer mehr verbessernden Auflösungs- oder Interpretationstechnik unterstützt.
Innerhalb der Sprachwelt verwendet das Gehirn die verbalen Erfahrungen als eine zeichenkettenorientierte, symbolische Sprache. Gerade zwischen dieser Sprache und den Umweltreizen kommt es zu zahlreichen wirksamen und unwirksamen Verknüpfungen, die sich nicht selten als Irrtümer, Wahnideen oder auch als Kunst und Literatur darstellen. Denken ist, so gesehen, ein Zugriffsverfahren, wobei das Vorhandene und die Kon-ventionen der Außenwelt, ihm Bedeutung geben.
Literatur als sprachabhängiges Wahrnehmungs- und Verarbeitungsmedium hat eine eigene Denkweise. Im Unterschied zur allgemeinen Auffassung ist es nicht einfacher Sprachgebrauch, sondern benötigt so etwas wie ein Übersetzungsprogramm innerhalb der jeweiligen Sprache. Eine Sprache in der Sprache selbst.
In der Literatur wird ausschließlich eine Kunst- oder Hochsprache verwendet, die sich mit zunehmender Entwicklung von der Allzwecksprache[13] absetzt. Literatur als kulturelle Form benützt also so etwas wie Sprachverschlüssler, um das Gesprochene in Lese-einheiten zu verwandeln und Wirklichkeit zu erzeugen.
Die Vermehrung der Sprech- und Schreibweisen erzeugt eine neue Art der Literatur und Kommunikation in dem Maße, wie diese Sprechweise und Sprache etwas erfinden, um neu zu sein. Die Literatur wird zur Utopie der Sprache, die Sprache zur Utopie der Literatur, die Literatur zur Utopie des Bewußtseins.
Die Annahme, daß wir das verstehen oder über das reden können, was wir sehen, ist nicht haltbar.
Das heißt, die Welt, die für den Menschen eine künstliche Sprach- und Bilder-Welt ist, wird durch eine potenzierte Künstlichkeit zur realen Welt erklärt.
Um die Vielfalt der Welt zu begreifen, benötigt es diverser Wahrnehmungstechniken.
Wenn das nicht möglich ist, wird das Gehirn mit Nullen aufgefüllt.
IMO//IOW//IRL
(in my opinion ; on other words ; in real life)
LOL//RL//RSI
(laughing out loud; real life;
repetitive strain illness)
RTFM//TMOT
(read the fucking manual; trust me on this)
WTFIGO
//TBIZF (what the fuck is going on ? the brain is zeroized full)
RIMBDD
(reality is my brain-dead design)
[1] Während ich versuche das
Gehirn zu erklären, bin ich gezwungen Fachausdrücke zu verwenden. Oder:
diese Begriffe und seine Funktionen oder Ergebnisse in der Sprache neigen eher
dazu Ereignisse auszudrücken, die ich annehme, die aber nicht zwingend
vorhanden sein müssen. Meine Sprechweise hat also die Funktion einer Brücke
zwischen der meinem Denken unterworfenen Sprache und der wissenschaftlichen
über die Mechanismen von Gehirn und Computer.
[2] Helmut Eisendle: Umwelt und Intelligenz (1980)
Ein Hauptbedürfnis des Menschen ist die Identifikation mit den Normen der Gesellschaft, ver-bunden mit deren Erfolgsrückmeldungen. Diesem Identifikationsmechanismus auf Verhaltens-ebene liegt derselbe Lernprozeß zugrunde, der Hunde treu macht, der Vögel sprechen oder Schimpansen radfahren läßt, der Ratten durch unlösbare Labyrinthe führt und der den Säugling die Mutter lieben lehrt. Kognitive Prozesse spielen dabei in unserer Entwicklung nur eine untergeordnete Rolle. Es ist dem Menschen bislang nicht möglich, den Zustand einer solchen Prozessen unterworfenen Position in der Umwelt zu erreichen. Kognition ist nur Konterolle, indem sie bestätigt, daß die Identität mit den Normen stattgefunden hat oder nicht. Die grundlegenden Lernmechanismen sind dabei das automatische Lernen am Modell - hinlänglich als Anpassung bezeichnet - und die wiederholte Belohnungs-Bestrafungs-Prozedur, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines bestimmten Verhaltens verringert oder erhöht. Das Gehirn als Erkenntniswerkzeug hat bei diesen Lernvorgängen, entgegen aller Annahmen, nur die zwei folgenden untergeordneten Funktionen: einerseits steuert es die motorische Aktivität, wobei die Art des Verhaltens weitgehend von der Erfahrung abhängig ist, andererseits ermöglicht es die Kontrolle des Erfolges. Diese Kontrollfähigkeit über Erfolg oder Mißerfolg eines Verhaltens, das sich in einer Erfolgsrückmeldung äußert, ist eine wichtige Funktion des menschlichen Gehirns und letztlich jene Leistung, die Philosophie und Religion dem Menschen als Qualifikation unter dem Terminus Geist und Bewußtsein gegen das Tier unterstellen. Nur zum geringsten Teil wird das zentralnervöse Organ Gehirn dazu verwendet, Änderungen des Verhaltens über kortikale Prozesse im Sinne von Denkprozessen direkt hervorzurufen. Bei der Mehrzahl der Menschen werden die Denkprozesse durch automatisch ablaufende Reaktionssequenzen ersetzt. Diese sind ähnlich der Veränderung der Quecksilbersäule eines Thermometers dem momentanen Zustand der Außenwelt unterworfen. Das Gehirn entspricht in diesem Sinne einer Maschine, die ihre eigenen Reaktionen auf einem Leuchtpult erkennbar macht. Die Leuchtstärke der abgebildeten Muster, koordiniert mit der gespeicherten Erfahrung, ist das Konstrukt Intelligenz. Intelligenz ist daher die durch zufällige oder voraussagbare Lernprozesse verwendbare Erfahrung bezüglich generalisierbarer realer Probleme, verbunden mit der Kontrollfähigkeit über eigene Reaktionen, die ihrerseits aus der Erfahrung mit der Umwelt resultieren.
Intelligenz ist also nicht nur das, was der Intelligenztest mißt, sondern das von lokalen Über-einkünften abhängige Erfordernis der auftretenden Umweltprobleme. Das in einer zu lösenden Problemsituation gebotene Verhalten ist daher das reale Korrelat der Intelligenz. Die Erfordernisse der Umwelt determinieren also das intelligente Verhalten. Die Intelligenz reprä-sentiert sich daher in den Problemen, welche die Umwelt hervorruft. Götter sind unintelligent, da sie keine Probleme haben.
Welche Verhaltensweisen, Reaktionsmöglichkeiten, Fähigkeiten und Eigenschaften sind unter das Kriterium intelligent zu stellen?
Setzt man voraus, daß Probleme aus der Vielzahl möglicher Situationsgegebenheiten entstehen können, und betrachtet man in Beziehung dazu alle erforderlichen Reaktionsmuster, ist es fraglich, ob nicht alle Fähigkeiten, Eigenschaften und Reaktionen als mögliche Variablen intelligenten Verhaltens zu definieren sind. Dabei kann man weder die ererbte Ausrüstung unserer Sinne - das Sehen, Hören, Riechen, Tasten, Fühlen - ausklammern, noch sich auf die erworbenen Fähigkeiten - das Schreiben, Lesen, Denken - beschränken. Jede Reaktionsmöglichkeit ist, wie auch jedes tierische Verhalten, unter der Voraussetzung vorhandener Probleme intelligent. Der Unterschied zwischen menschlicher, tierischer und maschineller Intelligenz liegt in der Quantität und Qualität der auftretenden oder erzeugten Probleme. Eine Vielzahl menschlicher Probleme determiniert sich aber aus der Komplexität menschlichen Verhaltens und sozialer Interaktionen. Der Mensch ist also intelligenter als die Ratte, weil, ja, weil er mehr Probleme hat. Die Selbstbestätigung des Menschen als intelligentes Wesen liegt letztlich nicht in den Lösungen, die es anbieten kann, sondern in der Erzeugung von Problemen.
Da man jedem Lebewesen, jedem Tier, jeder Pflanze, jeder Maschine Intelligenz zuschreiben kann, ist Intelligenz ein Konstrukt wie beispielsweise Existenz, Seele, Bewußtsein oder Sein. Die Frage nach Intelligenz ist daher kein Problem der Überprüfung einzelner Fähigkeiten oder Eigenschaften, sondern die Frage nach der Definition eines sprachlich gebundenen, spielerischen Konstruktes ohne besonderen Sinn. Eine nicht nach Problemen orientierte Definition von Intelligenz erschöpft sich in den Sätzen: Intelligenz ist das, was der Intelligenztest mißt oder Intelligenz ist das Gegenteil von Nichtintelligenz oder Intelligenz ist Intelligenz. Bezieht man den Begriff Intelligenz, ohne ihn so zu nennen, aber auf das umweltbedingte Verhalten oder Reagieren, fordert dies ein systematisches Erfassen aller möglichen Reaktionsarten, die in einem denkbaren Zusammenhang mit der Lösung von Problemen in der Umwelt stehen können oder die systematische Erfassung der Probleme und Problembereiche selbst, die eine Umwelt ergibt. Wenn dies geschieht, wird sich die Intelligenzforschung als intelligent erweisen. Löst sie dieses Intelligenzproblem nicht, bleibt sie das, was die heute ist: unintelligent.
[3] ”Various aesthetic Theories maintained that poetry was a matter of inspiration from I know not what lofty place, or welling up from I know not what great depths, or else pure intuition, or an otherwise not identified moment in the life of the spirit, or the Voice of the Times with which the Spirit of the World chooses to speak to the poet, or a reflection of social structures that by means of some unknown optical phenomenon is projected on the page, or a direct grasp of psychology of the depths that enables us to ladle out images of the unconscious, both individual and collective, or at any rate something intuitive, immediate, authentic, and all-embracing that springs up who knows how, something equivalent and homologues to something else, and symbolic of it. But in these theories there always remained a void that no one knew how to fill, a zone of darkness between cause and effect: how does one arrive at the written page? By what route is the soul or history or society or the subconscious transformed into a series of black lines on a white page? Even the most outstanding theories of aesthetics were silent on this point. I felt like someone who, due to some misunderstanding, finds himself among people who are discussing business that is no business of his. Literature as I knew it was a constant series of attempts to make one word stay put after another [...].” Italo Calvino: Cybernetics and Ghosts. In: Italo Calvino, The Uses of Literature, Harcourt Brace & Company 1986.
[4] Hadumod Bußmann, Lexikon der Sprachwissenaschaft, Kröner 1990.
[5] Aus der Tatsache der operationalen Geschlossenheit des Nervensystems geht hervor, daß seine Arbeitsweise nicht in extreme Kategorien einzuteilen ist; sie ist weder von der Außenwelt bestimmt, noch solipsistisch; letzteres, weil das Nervensystem ein Teil eines Organismus ist, dessen Interaktionen von seiner Umgebung bestimmt sind, welche im Organismus andauernd strukturelle Veränderungen auslösen und die Dynamik von Zuständen bestimmen. Darauf beruht, daß uns als Beobachter die Verhaltensweisen von Tieren im allgemeinen als ihren Umständen angemessen erscheinen und daß die Tiere sich nicht verhalten, als würden sie dem Bewußtsein, unabhängig von einer Außenbestimmtheit folgen. Es gibt, könnte man behaupten, für das Operieren des Nervensystems weder ein Außen noch ein Innen, sondern nur etwas, das die eigenen Korrelationen erhält, die in ständigen Veränderungen des Gesamtzustandes begriffen sind. Die Arbeitsweise des Nervensystems ist auch nicht außenbestimmt, da der strukturelle Zustand des Nervensystems bei jeder Interaktion spezifisch reagiert. Es ist deshalb ein Fehler, anzunehmen, das Nervensystem oder Gehirn im Sinne eines Input/Output-Modells zu sehen. Das würde bedeuten, daß zur Definition des Systems Ein- und Ausgänge gehörten wie das bei Computern der Fall ist. Diese Definition wäre vollkommen angemessen, wenn man eine Maschine konstruieren würde, deren wichtigste Merkmale die Art unserer Interaktion mit uns selbst wäre. Das Gehirn jedoch ist von niemandem entworfen worden, sondern es ist ein Resultat eines phylogenetischen Driftens von Einheiten, die um ihre Dynamik von Zuständen zentriert sind (Maturana). Es ist anzunehmen, das Gehirn als eine durch ihre internen Beziehungen und Korrelationen definierte Einheit zu betrachten, in der die Interaktionen nur als Modulationen ihrer strukturellen Dynamik wirken, d.h. als eine Einheit mit operationaler Geschlossenheit. Das könnte bedeuten, daß das Gehirn keine Informationen empfängt, sondern eine Welt hervorbringt, indem es bestimmt, welche Konfigurationen des Milieus Attraktionen darstellen und welche Veränderungen diese im Organismus auslösen.
[6] Gundi Feyrer, Und immer wieder sehe ich, daß ich nur das sehe, / was ich gerne sehen möchte, indem ich es mit der / Richtung meines Denkens einkleide und dann / daran kleben bleibe. // Ich habe eine Absicht. / Der andere, der Bilder-Macher, der Maler, hat auch eine Absicht. / Auch wenn es die ist, keine zu haben. / Mein Sehen ist meine Absicht, / die sich als das Bild da vor mir verkörpert. / Ich sehe so mein eigenes Sehen, wenn ich etwas sehe. / Ich sehe mein eigenes Sehen, wenn ich ein Bild sehe. (Gundi Feyrer, Die Besteigung der Bilder und andere Essays, Barbara Wiens Laden und Verlag, Edgeware Press, Berlin, London, 1998)
[7] AARON ist künstliche Intelligenz, Intelligenz in vitro – nicht der gesamte Komplex von intelligentem Verhalten, wie wir ihn in menschlichen Wesen wahrnehmen können. Statt dessen ist künstliche Intelligenz gewiß ein signifikanter Bestandteil des intelligenten Verhaltens, nachgebildet in Silizium aus denselben Gründen, aus denen Zellen nachgebildet und studiert werden: um Teile zu verstehen als einen Schritt in Richtung auf das Verstehen des Ganzen. Dies mag das am meisten problematische Thema sein für diejenigen, die glauben, daß intelligentes Verhalten, einmal separiert von einer vollständig funktionierenden allgemeinen Intelligenz wie dem menschlichen Geist, nicht mehr länger als wirklich intelligent betrachtet werden kann. (Stephen R. Graubart, Probleme der Künstlichen Intelligenz, Springer, 1996)
[8] Reinhard Priessnitz, ballade 1: wie es gewesen wäre wenn oder / wasweißich wie wenn es gewesen wäre // war war und voller haar gut überall / wie das so war über all und gut sehr gut // na und das ja etwas ist ja etwas ja / so eigenartig und ganz komisch gelt // geht auch brav weiter das brav weiter / prima und die sache kriegt schwung // und findet in der sprache statt nicht / i man i man i man // und wenn es anders gewesen wäre / wenn es anders gewesen wäre reini // und überhaupt nicht oder vielleicht / oder wasweißich wie oder oder / und und und undund und und / hätte ja nicht müssen sein oder // na jedenfalls scheint der mond noch auf hernals / wenn überhaupt wenn // oder mozart oder ich oder du / oder gestern oder gehst oder gehst nicht // oder gehst denn nicht oder gehst oder / gestern oder gestern oder gestern // oder schlecks oder vonmiraus / oder wasweißeinfremder was oder // na und dann ist es eben passiert / ich weiß das ja gar nimmer genau // jedenfalls was irgendwas gelt / ich meine die vielen haare die vielen // s geht anständig weiter wirklich / in bezug mit und das andere und // gut essen gut trinken und ein / und so voller haare meingott so voller // auf einmal und dann is es eben geschehn / war aber auch ziemlich leicht ziemlich // na gut und was soll das was soll das / na weil doch immer wenn weil doch immer // also und also und damals und / dann is was passiert passiert // worte worte worte worte worte woat / s war aber auch na ja dementsprechend // und die philosophie ist wie ein / ”gurkerl im knie” leider junge // wenn recht ist wenns geht / wie es gewesen wäre wie es war // na und ich stecke ihr den finger rein / und das war dann angenehm klar // jedenfalls und jedenfalls und / jedenfalls und jedenfalls gut // nachher haben wir uns gewaschen / nachher haben wir uns gewaschen // na es war schon was dran ich mein / hätte ja auch anders sein können oder (reinhard priessnitz, vierundvierzig gedichte, edition neue texte, 1986)
[9] Es ist davon auszugehen, daß ein Symbol oder Zeichen als ein Faktum zu betrachten ist, das auf nicht-rationale Weise mit einem anderen verbunden ist. Man fragt also, wie man sich des Zeichens in seiner Beziehung zur Bedeutung bedienen kann. Wozu? Wie? In welchem Maße? Kombinationsregeln.
Weil es eine Eigenschaft des Zeichens ist, leicht wählbar und in seiner Abhängigkeit vom menschlichen System ständig produzierbar zu sein; die Bedeutung oder der Sinn des Zeichens ist dem gegenüber von gewisser Beliebigkeit. Somit ist zwischen dem individuellen und kollektiven Zeichen zu unterscheiden, die sich wohl gegenseitig beeinflussen, in ihren Wirkungsweisen jedoch verschieden sind. (Paul Valéry, Cahiers/Hefte, Band 1, Fischer,1987)
[10] Gertrude Stein: How To Write, Dover Publications 1975.
[11] ”Hat es Ihnen gefallen ?” : und ich wiegte unentschlossen den kauenden Kopf – nee; eigentlich nich.: ”Ihnen ?”; auch er bewegte abweisend das Gesicht: ”Too much old=fashioned brass.”/”Ihnen ?”/:”Mir ja”, sagte die Bildhauerin uner-warteterweise: ”ich habe einige gute Ideen dabei gehabt – zu einer Geteilten Europa : jede Hälfte reitet in anderer Richtung davon: auf der Hälfte eines stilisierten Stiers !:!! ” – sie verschluckte sich; sie drückte mir ihre Platte in die Hand; krampfte die nunmehr freie Rechte in den Elfenbeinreif; und flüsterte hastig – immer noch von nervös=leichtem Rülpsen unterbrochen – Wortstücke: -,--,-,-, !: ”Zum Atelier !” – / Und haushoch stakte die Eumenide davon, schwarz durch die Menge, die Denkerhand noch immer an ihren Ring gehängt. ”Ou; sie ist sou impusiv” vertraute er mir kauend an; dann noch, den Mund voller Kaviar: ” and really full of genius: what a woman!” ( Arno Schmidt, Die Gelehrtenrepublik, Haffmans, 1993)
[12] Es sind nicht viele, Steerne/ Im gantzen Schöpfungs,=Raum/ Die ich nicht hab`, betretten / Und jetzt ist Alles, Schaum. / Es sind nicht viele Keerne / An einem Hohlen Baumm / Man sollte ja doch, betten / Doch nie=mals in den, Ketten/ Es´ sind nicht viele Zeerne / Am schwantzen Tröpf fungs, Zaum / Der Herr throhnt in, der Feerne / Ihr soll`t mich nicht, zertretten / Gott hat mich immer, geerne / Mein Lieb=Chen seh´ ich kaum / Drumm will ich mit, Euch wetten / Dieß ist der schön=ste, Traum. (Adolf Wölfli, Geographisches Heft Nr. 11, Schriften 1912 – 1913, Hatje, 1991)
[13] die umgangssprache ist eine folge von geräuschen, die wir deshalb als musik hören, weil wir uns daran gewöhnt haben, das, was wir verstehen, auf jenen komponisten zurückzuführen, den sie vermissen lässt.
Was wir umgangsprache nennen, ist nichts als eine ordnung von gestern, die uns in dem augenblick auf uns selbst festlegt, da wir meinen mit ihrer hilfe etwas anderes erkennen zu können als sie selbst. ((Franz Josef Czernin, die aphorismen, eine einführung in die mechanik 1, sonderzahl, 1993)